Die Heilwirkung des schwarzen Knoblauchs

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Knoblauch und seine Wirkung

Schon seit Jahrtausenden kennen zahlreiche Kulturen Knoblauch sowohl als Würzmittel in der Nahrungszubereitung als auch seine heilende Wirkung, weshalb er schon seit jeher als Medizin genutzt wird1. In mehr als einer Studie wurde experimentell nachgewiesen, welche positiven Wirkungen schwarzer Knoblauch auf die Gesundheit hat. So wirkt er blutdrucksenkend, cholesterinsenkend und antiatherogen, blutzuckersenkend, gerinnungshemmend, antientzündlich und immunstimulierend, antioxidativ und zellschützend und antikanzerogen2. Dabei lässt sich schwarzer Knoblauch präventiv gesundheitsunterstützend als auch kurativ anwenden3.

Schwarzer Knoblauch entsteht während des Fermentierungsprozesses von weißem Knoblauch, der sich durch Umwandlungsprozesse von Zucker und Aminosäuren in organische Verbindungen schwarz verfärbt und dabei einen leicht süßlichen Geschmack annimmt. Bei der Fermentierung wird das enthaltene Allicin in S-Allylcystein umgewandelt. Während weißer Knoblauch die den typischen Geruch verursachenden Schwefelverbindungen Alliin und Allicin enthält, weist schwarzer Knoblauch nach der Fermentation vor allem die geruchsneutralen Stoffe S-Allylcystein (SAC) und S-Allylmercaoptocystein auf. Beide letztgenannten Stoffe wirken gemäß einer Studie als Radikal-Fänger, was auf ihre hohe antioxidative Wirkung hindeutet. Schwarzer Knoblauch kommt vor allem bei der diätetischen Unterstützung zahlreicher Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Disposition, Arteriosklerose, hohe Blutfettwerte, Krebserkrankungen und vielen anderen Erkrankungen zur Anwendung4.

Anwendungsgebiete von schwarzem Knoblauch

1. Bluthochdruck

Wenn die Schwefelverbindungen des schwarzen Knoblauchs verstoffwechselt werden, entstehen hierbei Polysulfide in der Gefäßwand. Diese regen die Hydrogensulfidproduktion an, wodurch sich Stickstoffmonoxid bildet, was sehr gefäßwirksam ist. Stickstoffmonoxid sorgt für eine Entspannung glatter Muskelzellen sowie für eine daraus resultierende Gefäßerweiterung und Blutdrucksenkung. Eine Ursache von Hypertonie ist in einem Mangel an schwefelhaltigen Verbindungen gegeben. Daher ist es sinnvoll, sich die Schwefelverbindungen des schwarzen Knoblauchs von außen zuzuführen. Zwei Zehen pro Mahlzeit oder eine entsprechende Menge an Präparaten aus dem schwarzen Knoblauch unterstützen die Gefäßfunktion optimal. Das S-Allylcystein im gereiften Knoblauch trägt zur Senkung des Bluthochdruck auslösenden oxidativen Stresses bei. Im Tierversuch mit hypertensiven Ratten im Alter von drei Monaten wurde diesen über 10 Wochen der Extrakt von schwarzem Knoblauch wie auch aus rohem Knoblauch mit dem Futter verabreicht. Bereits nach vier Wochen sank bei dieser Gruppe im Gegensatz zu den Kontrolltieren der systolische Blutdruck. In diesem Versuch erwies sich der schwarze Knoblauch als zusätzlich vorteilhaft, weil dieser zudem den Pulsdruck senkte und besser vertragen wurde5.

In einer von etlichen humanpharmakologischen Studie wurde die Wirksamkeit eines Extrakts aus schwarzen Knoblauch in einer randomisierten Doppelblindstudie an 79 Hypertonikern untersucht. Bei einer Gabe von 480 mg Extrakt, was 1,2 mg S-Allylcystein enthält, sank der Blutdruck der Probanden nach 12 Versuchswochen im Gegensatz zur Placebo-Gruppe um circa 12 mmHG6. Daraus ergibt sich, dass schwarzer Knoblauch eine enorm hohe Wirksamkeit im Herz-Kreislauf System bei Bluthochdruck aufweist, indem er den Blutdruck bei täglicher Einnahme aktiv senkt.

2. Erhöhte Cholesterinwerte und kardiovaskuläre Erkrankungen

Eine der Hauptursachen für Hypertonie und Herz-Kreislauf Erkrankungen, wie bspw. Herzinfarkt, Arteriosklerose, Schlaganfall oder die Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), ist in erhöhten Cholesterinwerten zu sehen. In-vitro-Studien zeigten wiederholt im Tierversuch an Ratten, Schweinen und Kaninchen eine cholesterinsenkende und antiatherogene Wirkung auf, weil die Cholesterin-Biosynthese durch die Gabe von sowohl frischem Knoblauch, Knoblauchöl, Knoblauchsaft als auch von gereiftem (schwarzem) Knoblauch gehemmt wurde. In einer weiteren Untersuchung an Leberzellkulturen basierte die Hemmung der Cholesterin-Biosynthese auf dem Extrakt aus schwarzem Knoblauch7. In einer In-vitro Studie zur Cholesterinsynthese wurden vier wasserlösliche Inhaltsstoffe des (gereiften) schwarzen Knoblauchs (S-Allylcystein, N-Acetyl-S-Allylcystein, Alliin und S-Allylmercaptocystein) untersucht und ergaben allesamt eine antioxidative Wirkung. Zwar wirkten die fettlöslichen Schwefelverbindungen des weißen Knoblauchs bereits in niedrigeren Dosen, erwiesen sich aber im Gegensatz zu den wasserlöslichen Stoffe des schwarzen Knoblauchs in höheren Dosierungen als zellschädigend. Daran zeigt sich der Vorteil des schwarzen Knoblauchs, der in seiner Wirksamkeit effektiv ist, jedoch ohne die Nachteile, die weißer Knoblauch mit sich bringt.

3. Blutzucker

Die Knoblauch-Schwefelverbindungen haben eine Blutzucker senkende Wirkung, wie im Tierversuch nachgewiesen werden konnte. So zeigte sich in einer Studie mit stressbedingt hyperglykämischen Ratten, dass die Gabe von Extrakten vom schwarzen Knoblauch das Ansteigen des Blutzuckers verhinderte, die Insulinsekretion dabei aber nicht beeinflusste. Schwarzer Knoblauch hat dabei eine stärkere antioxidative Wirkung im Gegensatz zum weißen Knoblauch, was sich im Tiermodell zu Typ II-Diabetes zeigte8.

4. Krebserkrankungen

Mit gereiftem Knoblauch wird eine gute antiproliferative Wirkung erzeugt. Bei Prostatakrebs, Leukämie, Leukoblastome und Brustkrebs, aber auch Darmkrebs wirkten wasserlösliche Schwefelverbindungen antiproliferativ. Die Krebszellen konnten sich nicht mehr so schnell vermehren und ausbreiten. Bei Betroffenen von Patienten mit Prostatakrebs wurde durch gereiften Knoblauch der PSA-Wert nachweislich gesenkt. Die krebshemmende Wirkung konnte im Tierversuch an induzierten Karzinomen verifiziert werden, indem die Metastasenbildung reduziert wurde. Die Proliferation von Leukämiezellen ließ sich durch Extrakt von schwarzem Knoblauch hemmen. Ebenso wirkte sich dieser antiproliferativ bei Darmkrebs aus. Lungenkrebszellen erwiesen sich in einer experimentellen Studie nach Gabe von schwarzem Knoblauch als bestrahlungsempfindlicher9.

5. Leberschädigungen

Schwarzer Knoblauch hat eine sehr starke antioxidative Wirkung, was sich auch auf die Leber positiv auswirkt. Mehr als eine Studie bestätigt die die leber-schützende Wirkung des schwarzen Knoblauchs. In einer Studie wurde beispielsweise Ratten im Experiment toxische Mengen Alkohol verabreicht und gleichzeitig schwarzer Knoblauch. Es baute sich in diesem Fall ein Leberschutz auf. Es ist vor allem die Leitsubstanz S-Allylcystein im schwarzen Knoblauch, welche die hepatoprotektive Wirkung hervorruft10.

6. Erkältungskrankheiten

Erkältungskrankheiten können Erwachsene bis zu viermal pro Jahr treffen, Kinder sogar bis zu achtmal. Es wurde untersucht, wie schwarzer Knoblauch sich hierbei auswirkt. So ergab eine randomisierte Doppelblind-Studie nach Gabe von Extrakten des schwarzen Knoblauchs respektive eines Placebos, dass in der Knoblauch-Gruppe die Schwere der Erkältungssymptome deutlich geringer ausfielen11.

7. Chronische Herzinsuffizienz

In einer Studie zeigte sich, dass schwarzer Knoblauch die Herzfunktionen bei koronaren Herzerkrankungen verbesserte. Vor allem der Vorteil gegenüber dem weißen Knoblauch trat deutlich hervor. So lag die Entgiftungsleistung durch ABTS Radikale beim schwarzen Knoblauch deutlich über der des weißen Knoblauchs. Es zeigte sich, dass schwarzer Knoblauch die Blutzirkulation verbesserte sowie die Herzfunktion stärkte. Auch konnte die Herzinsuffizienz vermindert werden. Die Lebensqualität der Patienten ließ sich verbessern, wie diese Studie darlegt. Nach der Einnahme von schwarzem Knoblauch nahm die Distanz in einem 6-Minuten-Gehtest zu. Auch konnten verschiedene physikalische Funktionen wiederhergestellt werden12.

Fazit

Schwarzer Knoblauch weist eine hohe positive Wirkung auf verschiedene Krankheitsbilder auf. Ob Herz-Kreislauf Erkrankungen, ein hoher Blutdruck, Prostatakrebs und andere Krebserkrankungen, Erkältungskrankheiten und einiges mehr, wann immer schwarzer Knoblauch zum Einsatz kommt, entfaltet er seine stark antioxidative Wirkung und lindert Symptome der genannten Erkrankungen, wie am Beispiel Prostatakrebs eine Senkung von PSA-Wert oder Linderung anderer ungünstiger Faktoren. Knoblauch wirkt sich positiv auf den Organismus aus. Er wirkt kräftigend und stärkend und unterstützt und beschleunigt bei Krankheiten den Heilungsverlauf positiv, wie sich durch Studie belegen lässt.

Auch präventiv lässt sich schwarzer Knoblauch hervorragend einsetzen. Die positiven Eigenschaften tun auch dem gesunden Organismus gut und stärken das körpereigene Abwehrsystem, dass moderne Wohlstandserkrankungen wie Hypertonie sich gar nicht erst festsetzen können.

Knoblauch ist ein hervorragendes Heilmittel ohne Nebenwirkungen, vollkommen natürlich und hochwirksam. Wer auf einen gesunden, ausgeglichenen Lebensstil Wert legt, wird um eine regelmäßige Knoblauchzufuhr nicht umhinkommen. Nicht umsonst sind jene Völker am gesündesten, in deren Ernährung Knoblauch eine wesentliche Rolle spielt. Dank des Fermentationsprozesses ist der schwarze Knoblauch geruchsneutral und kann guten Gewissens regelmäßig eingenommen werden.

Quellen:

  1. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 4
  2. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 5
  3. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 6
  4. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 8-9
  5.  Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 10-11
  6. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 20
  7. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 11-13
  8. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 13
  9. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 16
  10. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 14
  11. Chrubasik-Hausmann, Sigrun in: https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08_institute/rechtsmedizin/pdf/Addenda/2016/SchwarzerKnoblauch.pdf, S. 24-25
  12. read://https_www.ncbi.nlm.nih.gov/?url=https%3A%2F%2Fwww.ncbi.nlm.nih.gov%2Fpmc%2Farticles%2FPMC6221913%2F
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