„Pilze werden seit Jahrtausenden von Kulturen auf der ganzen Welt konsumiert und in der traditionellen Medizin verwendet…“ sagte Leah Worthington in einem Artikel über Pilze in National Geographic.[1]
Was sind Pilze?
Im alltäglichen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „Pilz“ den fleischigen, sichtbaren Teil, den einige Arten während ihrer Fortpflanzung bilden. Dies wird als Fruchtkörper 🍄 bezeichnet. Er entsteht durch das Zusammenlagern von Hyphen, feinen fadenartigen Strukturen, die ein Netzwerk bilden. Diese Struktur dient der Produktion von Sporen, die zur Vermehrung der Pilze in die Luft freigesetzt werden.
In der Biologie werden Pilze als mikroskopische Organismen betrachtet, deren vegetative Struktur aus feinen Filamenten besteht, die zwischen 2 und 100 μm im Durchmesser messen. Diese Hyphen verzweigen sich und bilden ein dichtes Geflecht.
Für wen sind Pilze geeignet und warum?
„In Japan und China sind bestimmte aus Pilzen gewonnene Verbindungen, wie Lentinan und PSK, als unterstützende Behandlungen zur Chemotherapie bei Krebspatienten zugelassen.“ (Quelle: National Geographic)[1].
Pilze werden auch zur Unterstützung der kognitiven Funktionen, zur Stressbewältigung und zur Stärkung des Immunsystems empfohlen.
Ein Beispiel ist der Reishi-Pilz (Ganoderma lucidum), bekannt als der „Unsterblichkeitspilz“, der seit über 2000 Jahren in der asiatischen Medizin verwendet wird. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die in Reishi enthaltenen Beta-Glucane das Immunsystem positiv beeinflussen.[2]
Ein weiteres Beispiel ist der Chaga-Pilz (Inonotus obliquus), der seit dem 12. Jahrhundert in Europa zur Behandlung von Verdauungsproblemen verwendet wird. Chaga unterstützt das Immunsystem durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.[3]
Hericium erinaceus, auch bekannt als der Löwenmähne-Pilz, wird in der traditionellen chinesischen Medizin zur Unterstützung der Gehirnfunktion verwendet. Studien zeigen, dass Hericium die Darm-Hirn-Schranke positiv beeinflussen und zur Darmgesundheit beitragen kann.[4]
Der Cordyceps-Pilz (Cordyceps sinensis) ist für seine leistungssteigernden Eigenschaften bekannt und wird häufig von Sportlern verwendet. Er fördert die Sauerstoffaufnahme, verbessert die Durchblutung und steigert die Ausdauer.[5]
Beta-Glucane: Die Star-Wirkstoffe in Pilzen
Beta-Glucane sind spezielle Polysaccharide, also komplexe Kohlenhydrate, die aus Zuckerbausteinen (Glukose) bestehen. Biochemisch betrachtet gelten sie als lösliche Ballaststoffe, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind.
Pilz-Beta-Glucane zeichnen sich durch besondere Bindungen und Verzweigungen (z. B. β-(1,3) und β-(1,6)) aus, die ihnen einzigartige Eigenschaften verleihen. Sie sind einer der Hauptwirkstoffe in den Heilpilzen Reishi, Chaga, Hericium und Cordyceps, wobei jeder Pilz zusätzliche bioaktive Substanzen enthält:
- Reishi: Enthält neben Beta-Glucanen auch Triterpene und Ganoderinsäuren, die antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.[2]
- Chaga: Reich an Melanin und Triterpenen, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterstützen.[3]
- Hericium: Enthält Hericenone und Erinacine, die das Nervensystem unterstützen und zur Darmgesundheit beitragen.[4]
- Cordyceps: Enthält Cordycepin und Adenosin, welche die Energieproduktion und Sauerstoffaufnahme steigern, was ihn ideal für Sportler macht.[5]
In Kombination mit Vitaminen und Mineralstoffen, wie sie in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sind, können Beta-Glucane das Immunsystem erheblich unterstützen.
Fazit
Pilze sind nicht nur kulinarisch eine Bereicherung, sondern bieten auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Sie enthalten wertvolle bioaktive Substanzen wie Beta-Glucane, die das Immunsystem stärken, Stress abbauen und sogar das Krebsrisiko senken können. Ihre vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten machen sie zu einem festen Bestandteil der modernen Ernährung und Gesundheitsvorsorge.
Literaturverzeichnis
[1] National Geographic. (o. J.). Traditional Use of Mushrooms in Medicine.
[2] Chen, S.-N., et al. (2010). Evaluation of Immune Modulation by β-1,3; 1,6 D-Glucan Derived from Ganoderma lucidum in Healthy Adult Volunteers, A Randomized Controlled Trial. Nutr Res Pract, June 2010.
[3] Chung, M. J., et al. (2023). Anticancer activity of subfractions containing pure compounds of Chaga mushroom (Inonotus obliquus) extract in Balb/c mice bearing Sarcoma-180 cells. Foods, Feb 2023.
[4] Mori, K., et al. (2008). Effects of Hericium erinaceus on nerve regeneration and gut health. Biomed Res.
[5] Holliday, J., & Cleaver, M. (2008). Medicinal value of Cordyceps species in sports performance. Mycology Today.