DMSO: Ein Leitfaden zu Anwendung, Dosierung und therapeutischen Möglichkeiten

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Natürliche Heilmittel: Fläschchen mit Tinktur und getrocknete Heilkräuter für alternative Gesundheit und Naturmedizin.
DMSO mit unterschiedlichen Verdünnungsflüssigkeiten – vielseitige Anwendungsmöglichkeiten

Dimethylsulfoxid (DMSO), eine einfache Natursubstanz, die aus einem Schwefel-, einem Sauerstoff-, zwei Kohlenstoff- und sechs Wasserstoffatomen besteht, ist weltweit verbreitet – in Luft, Boden und Wasser. Die Entdeckung seiner therapeutischen Wirksamkeit in den frühen 1960er Jahren brachte das flüssige DMSO rasch in die medizinische Forschung und Anwendung. In den USA wurde es sogar als „Jahrhundertmittel“ bezeichnet. DMSO wurde bis Anfang der 80er Jahre von Ärzten in Form von Mischungen, Gelen, Salben und auch Injektionslösungen verwendet, bevor es weitgehend von der institutionellen Arzneimittelbühne verschwand. Ein Grund für diese Entwicklung war die Schwierigkeit, die Wirkmechanismen dieses natürlichen Mittels im therapeutischen Einsatz zu erklären. Aber die Frage bleibt: Wo ist der Beipackzettel?

In den letzten Jahrzehnten hat sich unser Verständnis von Heilmitteln verändert. Wir erwarten, dass jedes Mittel eine detaillierte Beschreibung seiner Anwendung liefert: „Wogegen, wie viel, wie oft, wie lange“. Wir misstrauen der eigenen Wahrnehmung, die unsere Vorfahren noch mit einfachen Hausmitteln wie Zwiebelwickel und Boraxlösungen für die Gesundheit nutzten.

Trotz dieser Veränderungen habe ich in den letzten Jahren, seit der Veröffentlichung von „Das DMSO-Handbuch“, zahlreiche Erfahrungen gemacht, bei denen Menschen begannen, DMSO selbstverantwortlich anzuwenden. Sie fanden ihre eigenen Antworten auf die Frage, „wofür“ DMSO hilfreich ist. Diese Antwort lässt sich nur schwer in einem Beipackzettel zusammenfassen, da DMSO in so vielen Bereichen nachweisbare Wirksamkeit zeigt.

DMSO ist ein „Dachmittel“, weil es drei zentrale Funktionen vereint. Es ist erstens ein eigenständiger Wirkstoff, zweitens ein Verstärker für andere Mittel und drittens das beste Lösungsmittel für die Herstellung von Tinkturen aus Heilpflanzen. Diese Vielseitigkeit erklärt sich durch die chemische Struktur von DMSO, das sowohl wasserlösliche als auch fettlösliche Substanzen gut aufnehmen kann. Dadurch wird es zu einem Kanalöffner in lebenden Organismen und fördert den ungehinderten Transport von Stoffen im Körper.

Das Ziel der Therapie mit DMSO ist es, die natürlichen Gesundheitsprozesse zu unterstützen, indem Hindernisse im Stoffwechsel aus dem Weg geräumt werden. Der alte Gedanke, dass der Organismus von Natur aus gesund ist und nur Impulse braucht, um diesen Zustand zu erreichen, spiegelt sich in der Anwendung von DMSO wider. In der Antike galt es als selbstverständlich, dass die Heilkräfte des Körpers durch natürliche Mittel aktiviert werden.

Wissenschaftlich gesehen zeigt DMSO erstaunliche Eigenschaften, die zu zahlreichen positiven Effekten führen. Es wirkt entzündungshemmend, schmerzlindernd, fördert die Wundheilung und die Sauerstoffsättigung des Blutes. DMSO kann die Viskosität des Blutes verbessern, die Zellfunktion unterstützen und den Zellstoffwechsel regulieren. Für viele Patienten hat sich DMSO als wirksam bei der Behandlung von Entzündungen, chronischen Erkrankungen und sogar bei der Unterstützung der Tumortherapie in Kombination mit anderen Mitteln gezeigt.

Anwendung von DMSO – Wie viel, wie oft, wie lange?

  1. Wie viel?
    Für äußerliche Anwendungen wird DMSO mit wässrigen Verdünnungsflüssigkeiten in sinnvollen Verhältnissen gemischt. Pures DMSO wird lediglich punktuell, zum Beispiel zum Betupfen von Aphthen, Warzen, Herpesbläschen, Muttermalen und Ähnlichem, angewendet. Die Auswahl der jeweiligen wässrigen Verdünnungsflüssigkeit richtet sich nach dem Anwendungsziel. Bewährte Verdünnungsflüssigkeiten sind Magnesiumchlorid-Lösung 12%ig (oder andere Magnesium-Salze in Lösung), isotonisches Meerwasser, Wasserstoffperoxid 3%, kolloidales Silberwasser, Procainlösung 2%, Thermalwasser, Eigenurin u. a.

    Die jeweiligen Vorteile dieser verschiedenen Flüssigkeiten für die Verdünnung von DMSO bei unterschiedlichen Symptomen ergeben sich logisch:

    Empfohlene Verdünnungslösungen:

    • Wasserstoffperoxid 3% oder kolloidales Silberwasser (für infektiöse Stelle/Symptome)

    • Magnesiumchlorid-Lösung 12% (für den Bewegungsapparat)
    • Procainlösung (für Schmerzen)

    • Eigenurin oder isotonisches Wasser (für allergische Reaktionen auf Haut-/Schleimhaut)

    • Thermalwasser oder Meerwasser (für kosmetische Anwendungen)

    Man nutzt also bei der ohnehin notwendigen Verdünnung des puren, pharmazeutischen DMSO die zusätzlichen und synergistischen Wirkungen der Verdünnungsflüssigkeiten als Kombination – das macht Sinn. Wasser alleine als Verdünnungsflüssigkeit ist oft zu einfach.

    Beispielhafte Konzentrationen:

    DMSO 60% für alle Symptome des Bewegungsapparates an Gelenken, Muskeln, Sehnen, Faszien und ebenso zur Narbenbehandlung. Falls man sehr empfindliche Haut hat, kann auch eine 30%ige Lösung verwendet werden. (Verhältnis: 6 Teile pharmazeutisches DMSO und 4 Teile Magnesiumchloridlösung 12%)

    Für Nasen- und Ohrentropfen sind 15%ige DMSO-Mischungen angezeigt (1,5 Teile DMSO und 8,5 Teile Verdünnungsflüssigkeit).

    Für kosmetische Zwecke (Anti-Aging) empfiehlt sich eine 10%ige DMSO-Lösung.

    Für Augentropfen ist eine 3%ige Lösung von DMSO geeignet, verdünnt mit isotonischer Kochsalzlösung oder isotonischem Meerwasser.

    Für Inhalationen empfiehlt sich eine Konzentration von etwa 0,1 bis 0,2% DMSO.


    Übersicht zu DMSO-Verdünnungen: Anwendungen, Verdünnungsflüssigkeiten & Herstellung
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}
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<table>
<thead>
<tr>
<th>DMSO-Konzentration</th>
<th>Anwendungsbereich</th>
<th>Empfohlene Verdünnungsflüssigkeit</th>
<th>Herstellung der Lösung</th>
</tr>
</thead>
<tbody>
<tr>
<td>Pures DMSO</td>
<td>Punktuelle Anwendung (Aphthen, Warzen, Herpes, Muttermale)</td>
<td>Keine Verdünnung notwendig</td>
<td>Direkt unverdünnt anwenden</td>
</tr>
<tr>
<td>60% DMSO</td>
<td>Bewegungsapparat (Gelenke, Muskeln, Sehnen, Faszien), Narben</td>
<td>Magnesiumchlorid-Lösung 12%</td>
<td>6 Teile DMSO + 4 Teile Magnesiumchlorid-Lösung 12%</td>
</tr>
<tr>
<td>30% DMSO</td>
<td>Bewegungsapparat bei empfindlicher Haut</td>
<td>Magnesiumchlorid-Lösung 12%</td>
<td>3 Teile DMSO + 7 Teile Magnesiumchlorid-Lösung 12%</td>
</tr>
<tr>
<td>Nasentropfen</td>
<td>Nasentropfen</td>
<td>Isotonisches Meerwasser</td>
<td>10 ml DMSO + 95 ml isotonisches Meerwasser</td>
</tr>
<tr>
<td>Inhalation (0,1 - 0,2% DMSO)</td>
<td>Inhalationen</td>
<td>Salzlösung</td>
<td>5 bis 10 Tropfen DMSO in 20 ml Salzlösung</td>
</tr>
<tr>
<td>12% DMSO (Ohrentropfen)</td>
<td>Ohrentropfen</td>
<td>Magnesiumchlorid-Lösung 12% + H₂O₂ 3%</td>
<td>30 ml DMSO + 70 ml Magnesiumchlorid-Lösung (max. 12%) + einige Tropfen H₂O₂ 3%</td>
</tr>
<tr>
<td>10% DMSO</td>
<td>Kosmetik, Anti-Aging</td>
<td>Isotonisches Meerwasser oder Thermalwasser</td>
<td>1 Teil DMSO + 9 Teile Verdünnungsflüssigkeit</td>
</tr>
<tr>
<td>3% DMSO</td>
<td>Augentropfen</td>
<td>Kochsalzlösung 0,9% oder isotonisches Meerwasser</td>
<td>3 Teile DMSO + 97 Teile Verdünnungsflüssigkeit</td>
</tr>
<tr>
<td>Mückenstiche</td>
<td>Insektenstiche, Juckreiz, Schwellung</td>
<td>Hydrolat (z. B. Lavendel, Rosenblüte) + ätherisches Öl (z. B. Lavendel, Pfefferminz)</td>
<td>10 ml DMSO + 90 ml Hydrolat + 2-3 Tropfen ätherisches Öl, in einen Roll-On füllen</td>
</tr>
<tr>
<td>Orale Anwendung</td>
<td>5 - 15 ml DMSO in 0,3 l Getränk</td>
<td>Wasser, Saft oder Tee</td>
<td>Direkt in das Getränk mischen</td>
</tr>
<tr>
<td>15% DMSO (steril)</td>
<td>Injektionen/Infusionen</td>
<td>Kochsalzlösung, ggf. Procain-Lösung 2%</td>
<td>Vorverdünnte sterile 15% DMSO-Lösung verwenden</td>
</tr>
<tr>
<td>1,36% - 2,7% DMSO</td>
<td>Infusionen (500 ml oder 250 ml)</td>
<td>Isotonische Kochsalzlösung</td>
<td>50 ml 15% DMSO-Lösung in 500 ml Kochsalzlösung (ergibt 1,36%) oder 50 ml in 250 ml Kochsalzlösung (ergibt 2,7%)</td>
</tr>
</tbody>
</table>

2. Wie oft?
Anwendungen mit DMSO werden meist einmal täglich durchgeführt. Bei sehr starken akuten Symptomen oder der Behandlung der Augen kann DMSO auch bis zu 8x täglich angewendet werden. Die DMSO-Augentropfen können bei chronischen und akuten Symptomen bis zu 8-mal täglich benutzt werden. Die orale Anwendung von DMSO sollte bei starken Symptomen auf maximal 2 bis 3-mal täglich beschränkt werden. Äußerlich lokale Anwendungen auf der Haut bedürfen bei mehrfacher Anwendung täglich einer zusätzlichen Hautpflege, um Hauttrockenheit zu vermeiden, daher sollte eine zusätzliche Pflege mit natürlichen Fetten oder Aloe-Gel erfolgen.

3. Wie lange?
Die Dauer des Einsatzes von DMSO sollte intuitiv oder anhand der eigenen Körperwahrnehmung oder dem Verlauf der behandelten Symptomatik sinnvoll begrenzt werden. Ein Dauereinsatz von DMSO widerspricht dem Anspruch auf ganzheitliche Behandlung, da es sich bei DMSO nur um ein Werkzeug handelt, das dem Körper Impulse zur Heilung gibt. Der Körper heilt sich selbst.
Eine häufig gestellte Frage betrifft die Wechselwirkung zwischen DMSO und den zahlreichen Medikamenten, die in der modernen Medizin eingesetzt werden. Da viele Medikamente zur Zeit der intensivsten DMSO-Forschung (bis Anfang der 80er Jahre) noch nicht auf dem Markt waren, gibt es hierzu keine wissenschaftlichen Untersuchungen. Es ist jedoch bekannt, dass DMSO die Wirkung von kleinmolekularen Arzneimitteln verstärken kann. Bei Patienten, die viele Medikamente einnehmen, sollte DMSO zunächst in niedriger Dosierung getestet werden.

4. Wie lagere ich DMSO?
DMSO sollte bei Raumtemperatur und ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden, um seine Stabilität und Wirksamkeit zu erhalten. Es kristallisiert bei Temperaturen unter 18 °C, lässt sich aber durch sanftes Erwärmen, beispielsweise in einem warmen Wasserbad, wieder verflüssigen, ohne seine Eigenschaften zu verlieren. Eine dunkle Glasflasche schützt zudem vor Licht und erhält die Qualität des Lösungsmittels.

Wechselwirkungen und Kontraindikationen

Die Anwendung von DMSO mit anderen Medikamenten sollte mit Vorsicht erfolgen. Es gibt keine umfassenden wissenschaftlichen Studien zu Wechselwirkungen, insbesondere mit modernen Medikamenten, die nach den intensiven Forschungen in den 80er Jahren entwickelt wurden. DMSO kann die Wirkung von Arzneimitteln verstärken, insbesondere bei kleinmolekularen Substanzen wie Kortison, Schmerzmitteln und Psychopharmaka. Besonders kritisch ist jedoch die Anwendung von DMSO zusammen mit Antibiotika oder Chemotherapeutika. In den letzten Jahren sind in seltenen Fällen schwerwiegende Nebenwirkungen aufgetreten, wenn DMSO zusammen mit diesen Medikamenten verwendet wurde.

Zukunftsperspektiven: Die vielseitige Anwendung von DMSO

DMSO ist eine vielseitige heilende Flüssigkeit, die für die Behandlung einer Vielzahl von Symptomen eingesetzt werden kann, von Verletzungen und Hauterkrankungen bis hin zu chronischen Infektionen und Autoimmunerkrankungen. In Kombination mit Oxidantien und anderen Substanzen zeigt DMSO auch bei der Behandlung von Tumorerkrankungen vielversprechende Ergebnisse.


Literaturhinweise:

  1. Fische, Ronald. DMSO – Handbuch für Anwender und Therapeuten, 2019.
  2. Fischer, Hartmut. Die Heilkraft von DMSO, Gesundheits-Verlag, 2018.
  3. Müller, Peter. „DMSO in der modernen Medizin: Forschung und Anwendung.“ Journal of Natural Medicine, 2020.

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